Magnetfeldtherapie in der Neurologie

Schlafstörungen

Menschen, die unter chronischer Schlaflosigkeit leiden, haben oft das Gefühl, dass sie die einzigen sind, die mit nächtlichen Qualen zu kämpfen haben. Allerdings täuscht dieser subjektive Eindruck, da in den westlichen Industrieländern 20-30% der Bevölkerung unter Schlafstörungen leiden. Davon wiederum haben 10-15% eine Insomnie, die eine Behandlung erfordert.

In einer doppelblinden Studie [1] wurden 101 Patient:innen mit Einschlafproblemen, nächtlichem Aufwachen oder Albträumen untersucht. Die Studie erstreckte sich über einen Zeitraum von 4 Wochen, und die Wirksamkeit wurde auch hinsichtlich Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsfähigkeit überprüft.

Die Ergebnisse zeigten, dass bei der Gruppe, die mit Magnetfeldtherapie behandelt wurde, 70% eine starke Besserung oder sogar Befreiung von den Symptomen erlebten, 24% eine deutliche Besserung und 6% eine leichte Besserung verspürten. In der Placebogruppe hingegen berichteten nur 2% von einer starken Besserung, 49% von einer leichten oder deutlichen Besserung und 49% zeigten keine Verbesserung.

Nervenverletzungen

Beispielsweise nach Unfällen, Bandscheibenvorfällen oder als Folge von Operationen kann die Anwendung von Magnetfeldern das Nervenwachstum nach einer chirurgischen Vorbehandlung, wie z.B. einer Nervennaht, beschleunigen. Diese Wirkung tritt schneller ein als bei Patient:innen, die kein Magnetfeld verwenden [2].

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Anwendung eines Magnetfeldes die Bildung eines schmerzhaften Narben-Neurinoms verhindern kann.

ℹ️ Ein Neurinom ist eine schmerzhafte Einwachsung des Nervenstumpfes in der Narbe nach Verletzungen oder Operationen.

Morbus Parkinson

Bei Menschen mit Morbus Parkinson wird die Produktion von Dopamin, einem wichtigen Botenstoff im Gehirn, beeinträchtigt. Dies führt zu motorischen Einschränkungen, die vom Zentralnervensystem gesteuert werden. Zu diesen Symptomen gehören das typische Ruhezittern der Gliedmaßen, Bewegungssteifheit, Anfälligkeit für Stürze, Schwierigkeiten beim Starten von Bewegungen und eine Verzögerung beim Bremsen während des Gehens, um nur einige zu nennen.

Durch die Anwendung von Magnetfeldern konnte beobachtet werden, dass bei einigen Parkinson-Patienten das Risiko von Stürzen signifikant reduziert wurde (um 80-90%). Gleichzeitig verbesserten sich auch die allgemeinen Parkinson-Symptome.

Eine amerikanische Studie [3,4] zeigte zum Beispiel deutliche und langanhaltende Verbesserungen der sogenannten Dysarthrie (Sprachprobleme). Zudem wurde eine schnelle Steigerung der kognitiven (intellektuellen) Leistungen festgestellt.

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Abwehrsystem irrtümlicherweise das eigene Nervengewebe angreift. Dies führt dazu, dass die Nerven allmählich absterben. Zu den Symptomen dieser belastenden Krankheit gehören Lähmungen und krampfhafte Muskelkontraktionen, die einen Teil dieser herausfordernden Leidensgeschichte darstellen.

In einer doppelblinden Studie [5] mit 38 MS-Patienten wurde eine einwöchige Behandlung durchgeführt, bei der die Teilnehmer:innen zweimal täglich behandelt wurden. Das Ergebnis zeigte einen eindeutigen antispastischen Effekt, was bedeutet, dass die Behandlung die spastischen Muskelkontraktionen wirksam reduzierte.

In einer zweiten doppelblinden Studie

mit 30 MS-Patienten wurde eine Behandlungsdauer von zwei Monaten durchgeführt. Das Ergebnis zeigte eine eindeutig positive Wirkung auf verschiedene Bereiche wie Spastik, Blasenkontrolle, kognitive Fähigkeiten, Mobilität, Müdigkeitsstatus und Sehfähigkeit. Dies deutet darauf hin, dass die Behandlung eine signifikante Verbesserung in diesen Bereichen bei den Patienten bewirkte.

Post-Zoster-Neuralgie

ℹ️ Jugendliche, die in der Vergangenheit Windpocken hatten, haben ein erhöhtes Risiko, später im Leben an Gürtelrose zu erkranken. Eine gefürchtete Komplikation dieser Erkrankung sind starke bis sehr starke Nervenschmerzen, die als Post-Zoster-Neuralgie bezeichnet werden.

Obwohl der genaue Wirkungsmechanismus nicht bekannt ist, scheint offensichtlich zu sein, dass die Anwendung eines pulsierenden Magnetfeldes diesem Zustand entgegenwirken kann.

In einer Studie [6] wurden 32 Patient:innen mit Gürtelrose (Herpes Zoster) untersucht. Alle Patient:innen erhielten eine Behandlung mit einem pulsierenden Magnetfeld. Es handelte sich dabei um eine Studie ohne Placebokontrolle. Das Ergebnis zeigte, dass trotz der üblichen Häufigkeit von etwa 40% der Gürtelrosen-Patienten, die später an Neuralgien leiden (besonders bei Personen über 50 Jahren und sogar 75% bei Personen über 75 Jahren), in der Studiengruppe nur einer der Teilnehmer Nervenschmerzen entwickelte. 

Quellen und Nachweise

  1. Pelka et al, Adv Ther 2001 Jul-Aug; 18 (4): 174-80
  2. Raji AM, J Hand Surg (Br) 1984 Jun; 9 (2): 105-12
  3. Sandyk R. Int J Neurosci 1996 Feb; 84 (1-4): 165-75
  4. Sandyk R. Int J Neurosci 1997 Nov; 92 (1-2): 63-72
  5. Nielsen JF, Jakobsen J. Mult Scler 1996 Dec; 2 (5): 227-32
  6. Vander Straten et al, J Cutan Med Surg 2001 Sep-Oct; 5 (5): 409 – 16

 

Zurück zum Blog

Author ImageÜber den Autor

ℹ️ Marcus Pfeiffer ist Spezialist für Traditionelle Chinesische Medizin mit dem Schwerpunkt Akupunktur und Schröpfen.

Er war zunächst als Ernährungsberater und Fitnesstrainer tätig. Später machte er eine Ausbildung zum Heilpraktiker und hat einen Abschluss in der biologischen Kinderheilkunde.

Unsere Produkte

Die wirksamsten Therapieformen von Mutter Erde.
1 von 3