Vagusnerv-Stimulation bei chronischen Schmerzen

Vagusnerv-Stimulation bei chronischen Schmerzen

Lesezeit: 2 Minuten Aktualisiert: 11.09.2025 Datum: 09.2025
Vagusnerv-Stimulation bei chronischen Schmerzen
Lesezeit: 2 Minuten Aktualisiert: 11.09.2025 Datum: 09.2025

Laut dem Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland (BVSD) leben im Jahr 2025 etwa 4,8 Millionen Menschen mit schweren chronischen Schmerzen. [1]

Und das Traurigste daran ist: Eine Versorgung durch Fachärzt:innen steht lediglich etwa jedem elften Betroffenen zur Verfügung.

Wie kann die Vagusnerv-Stimulation bei chronischen Schmerzen helfen?

Chronische Schmerzen hängen oft mit einer Überaktivierung von Schmerznetzwerken im Gehirn zusammen (z. B. Thalamus, limbisches System).

Die Stimulation des Vagusnervs kann diese Netzwerke beeinflussen und die Schmerzschwelle erhöhen. Das zeigen auch Studien.

Studie zur Vagusnerv-Stimulation bei chronischen Schmerzen

Merkliche Schmerzreduktion bei einer Vielzahl an Patient:innen

In dieser Meta-Analyse von 2024 zu transkutaner (nicht-invasiver) Vagusnervstimulation (taVNS) bei chronischen Schmerzen [2] wollten die Forscher:innen herausfinden, ob die Stimulation des Vagusnervs über die Haut am Ohr (taVNS) tatsächlich Schmerzen bei Menschen mit chronischen Schmerzsyndromen lindern kann.

Da es schon mehrere kleine Studien gibt, haben sie diese Ergebnisse in einer systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse zusammengefasst.

Was kam heraus?

  • Schmerzlinderung: Insgesamt zeigen die zusammengefassten Daten, dass taVNS bei vielen Patient:innen die Schmerzen merklich reduzieren konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe.

  • Weitere Effekte: In manchen Studien verbesserten sich auch Stimmung und Schlafqualität, allerdings waren die Ergebnisse nicht immer einheitlich.

  • Sicherheit: Die Methode gilt als gut verträglich. Typische Nebenwirkungen waren nur leichte Hautreizungen oder Kribbeln am Ohr.

Weitere wichtige Studien zur Vagusnerv-Stimulation bei chronischen Schmerzen

  1. Behandlung chronischer Migräne durch taVNS

  2. Vagusnervstimulation bei chronischen Schmerzen im unteren Rückenbereich

  3. Vorläufige Wirksamkeit von VNS bei chronischen Knieschmerzen

  4. taVNS im Ohr lindert chronische Schmerzen bei systemischer Sklerose

  5. taVNS zur Behandlung bei Patienten mit kraniomandibulärer Dysfunktion

  6. Transkutane Vagusnervstimulation bei chronischen Schmerzen

  7. Nichtinvasive Vagusnervstimulation bei Migräne

  8. taVNS bei der Behandlung von Patienten mit Fibromyalgie

  9. Auswirkungen von taVNS auf die Herzfrequenzvariabilität bei chronischen Rückenschmerzen

  10. Sicherheit und Wirksamkeit der Vagusnervstimulation bei Fibromyalgie


Illustration zu taVNS bei chronischen Schmerzen

Fazit zur Vagusnerv-Stimulation bei chronischen Schmerzen

Die Vagusnerv-Stimulation, insbesondere die transkutane Anwendung über das Ohr (taVNS), zeigt vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung chronischer Schmerzen.

Studien belegen, dass die Methode nicht nur Schmerzen reduzieren, sondern auch positive Effekte auf Stimmung und Schlaf haben kann. Zudem gilt sie als sicher und gut verträglich, mit lediglich leichten Nebenwirkungen.

Angesichts der großen Zahl an Betroffenen, die an chronischen Schmerzen leiden, könnte taVNS eine wichtige ergänzende Therapieoption darstellen, die mehr Lebensqualität ermöglicht.

Vagusnerv-Stimulator für daheim und unterwegs

Du möchtest die Vagusnerv-Stimulation selbst ausprobieren? Aktuell arbeiten wir daran, einen Vagusnerv-Stimulator (taVns) zu entwickeln, mit dem der Nerv im Alltag einfach über die Ohren effektiv und sanft stimuliert werden kann.

👉 Wir informieren dich, sobald verfügbar

Trag dich hier in unsere Liste ein und wir informieren dich per Mail, sobald der Vagusnerv-Stimulator "Elvari® Vago" verfügbar ist!


Jana Viefhues

Autor: Jana Viefhues

Redakteurin für Naturheilkunde

Schon seit ihrer Kindheit ist Jana hoch interessiert an "Mutter Erde" sowie der heimischen Flora und Fauna. Dass der Mensch fester Teil der Natur ist und sich die moderne Entfremdung negativ auf unser Sein auswirken kann – davon ist Jana fest überzeugt. Mit großem Interesse verfolgt sie aktuelle Studien zu Naturheilkunde und alternativer Medizin. Privat gärtnert sie liebend gerne und befasst sich mit den Lehren von Hildegard von Bingen. Bei Elvari ist Jana als Content Writerin zuständig für Ratgeberartikel, Produktinformationen, Newsletter und Texte aller Art.

⭐⭐⭐⭐⭐ 4.8 von 5 Sternen basierend auf 334 Bewertungen

Zurück zum Blog

Häufige Fragen & Antworten zur Vagusnerv-Stimulation bei chronischen Schmerzen

Q: Was ist der Vagusnerv und welche Rolle spielt er bei Schmerzen?

Der Vagusnerv ist ein zentraler Bestandteil des autonomen Nervensystems. Er verbindet Gehirn, Herz, Lunge und Verdauungsorgane. Bei chronischen Schmerzen kann er durch Stimulation helfen, überaktive Schmerznetzwerke im Gehirn zu beruhigen und so die Schmerzempfindung zu reduzieren.

Q: Für welche Schmerzarten ist taVNS bisher untersucht worden?

Studien haben die Methode unter anderem bei Migräne, chronischen Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Fibromyalgie, kraniomandibulärer Dysfunktion und Schmerzen im Rahmen von Autoimmunerkrankungen wie systemischer Sklerose untersucht.

Q: Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?

Die Methode gilt als sicher. Häufig berichten Patient:innen nur über leichtes Kribbeln, Hautreizungen oder ein ungewohntes Gefühl am Ohr. Schwere Nebenwirkungen sind bisher nicht beschrieben.

Q: Wie funktioniert die transkutane Vagusnerv-Stimulation (taVNS)?

Bei taVNS wird der Vagusnerv über die Haut am Ohr mit schwachen elektrischen Impulsen stimuliert. Dies beeinflusst Schmerzverarbeitungszentren im Gehirn und kann die Schmerzschwelle erhöhen.

Q: Welche Vorteile bietet taVNS im Vergleich zu Medikamenten?

taVNS ist nicht invasiv, gut verträglich und hat nur geringe Nebenwirkungen wie Kribbeln oder Hautreizungen am Ohr. Damit ist sie eine mögliche Ergänzung zu schmerzstillenden Medikamenten.

Q: Ist taVNS bereits Teil der regulären Schmerztherapie?

Noch nicht flächendeckend. Obwohl die Studienlage vielversprechend ist, befindet sich die Methode größtenteils im Bereich klinischer Forschung. Einige Ärzt:innen und spezialisierte Schmerztherapiezentren bieten sie jedoch bereits ergänzend an.

Die Lieblinge unserer Community