Vagusnerv-Stimulation bei Depressionen

Vagusnerv-Stimulation bei Depressionen

Lesezeit: 1 Minute Aktualisiert: 28.08.2025 Datum: 08.2025
Vagusnerv-Stimulation bei Depressionen
Lesezeit: 1 Minute Aktualisiert: 28.08.2025 Datum: 08.2025

Allein in Deutschland leiden schätzungsweise rund 9,5 Millionen Menschen an Depressionen [1]. Das entspricht etwa 12,5 % der Bevölkerung ab 10 Jahren. Eine alarmierend hohe Zahl und die Tendenz ist leider steigend.

Der Vagusnerv hat, als Hauptnerv des Parasympathikus, erheblichen Einfluss auf unsere Emotionen. Wenn seine Funktion gestört ist, kann dies Depressionen begünstigen.

Starker Rückgang depressiver Symptome

Diese Studie [2] zeigt, dass taVNS bei Depression (insbesondere nach einem Schlaganfall) wirkungsvoll ist: starker Rückgang depressiver Symptome, verbesserte alltägliche Funktionen und günstige Veränderungen neurobiologischer Marker und das bei guter Verträglichkeit.

Umfang: 80 Patient:innen mit post-stroke Depression

Design: Randomisierung (1:1) in zwei Gruppen:

  • taVNS-Gruppe: taVNS zusätzlich zur konventionellen Behandlung
  • Kontrollgruppe: nur konventionelle Behandlung (Sham nicht genannt, aber kontrolliert)

Erhebungen: HAMD-17, Zung Self-Rating Depression Scale (SDS), Barthel Index (BI), sowie Biomarker (BDNF, CREB1, 5-HT) vor und nach Behandlung.

Wesentliche Ergebnisse der Studie

  • Signifikante Besserung der Depressionssymptome – die taVNS-Gruppe zeigte deutlich stärkere Reduktionen bei HAMD-17 und SDS zu allen ausgewerteten Zeitpunkten.
  • Verbesserte Alltagsfunktionen – Patienten zeigten signifikante Fortschritte bei täglichen Aktivitäten.
  • Neurobiologische Marker: taVNS führte zu signifikant besseren Veränderungen bei BDNF, CREB1 und Serotonin (5-HT) im Blut als in der Kontrollgruppe.

Weitere wichtige Studien zur Vagusnerv-Stimulation bei Depressionen:

Fazit zur Vagusnerv-Stimulation bei Depressionen

  • Nicht-invasive Variante (taVNS, Ohr): schonend, erste positive Effekte auf Stimmung, Schlaf und Angst, vor allem bei leichteren Depressionen.
  • Einschränkung: bisher fehlen große Langzeitstudien, daher meist nur ergänzend genutzt.
  • Nebenwirkungen: gering, meist nur leichtes Kribbeln oder Druck am Ohr.

Kurz: VNS ist eine gut verträgliche, aber noch nicht ausreichend erforschte Zusatztherapie gegen Depressionen.

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Jana Viefhues

Autor: Jana Viefhues

Redakteurin für Naturheilkunde

Schon seit ihrer Kindheit ist Jana hoch interessiert an "Mutter Erde" sowie der heimischen Flora und Fauna. Dass der Mensch fester Teil der Natur ist und sich die moderne Entfremdung negativ auf unser Sein auswirken kann – davon ist Jana fest überzeugt. Mit großem Interesse verfolgt sie aktuelle Studien zu Naturheilkunde und alternativer Medizin. Privat gärtnert sie liebend gerne und befasst sich mit den Lehren von Hildegard von Bingen. Bei Elvari ist Jana als Content Writerin zuständig für Ratgeberartikel, Produktinformationen, Newsletter und Texte aller Art.

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Häufige Fragen & Antworten zur Vagusnerv-Stimulation bei Depressionen

Q: Was ist der Vagusnerv und warum ist er wichtig?

Der Vagusnerv ist der Hauptnerv des Parasympathikus, also des „Ruhe- und Erholungsnervs“. Er beeinflusst Herz, Lunge, Verdauung und auch Stimmung. Eine gestörte Funktion kann depressive Symptome begünstigen.

Q: Wie wirkt VNS im Körper?

Laut Studien kann VNS die Ausschüttung von Serotonin und Noradrenalin fördern, bestimmte Hirnregionen aktivieren, die Stimmung und Emotionen regulieren, und Entzündungsprozesse im Körper bremsen.

Q: Ist VNS sicher?

Nicht-invasive VNS über das Ohr gilt als sicher. Häufige Nebenwirkungen sind nur leichtes Kribbeln oder Druck am Ohr. Implantierbare Geräte erfordern regelmäßige ärztliche Kontrollen.

Q: Was ist der Unterschied zwischen implantierbarer und nicht-invasiver VNS?

Implantierbar: Kleines Gerät wird operativ eingesetzt, stimuliert dauerhaft den Nerv, hauptsächlich bei schweren Depressionen. Nicht-invasiv (taVNS): Stimulation über das Ohr, ohne Operation; eher bei leichteren/mittleren Depressionen oder ergänzend zu anderen Therapien.

Q: Wie schnell tritt eine Wirkung ein?

Erste Verbesserungen können, laut Studien, oft schon nach einigen Wochen auftreten. Bei implantierbaren Geräten dauert es meist mehrere Monate.

Q: Kann VNS als Standardtherapie eingesetzt werden?

Noch nicht. Die nicht-invasive Methode ist vielversprechend, aber es fehlen große, langfristige Studien. Implantierbare VNS wird bei schweren, therapieresistenten Depressionen genutzt, ist aber kein Standard für alle Betroffenen.

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